08.07.2017:
Heute, an Deinem dritten Todestag, werde ich Deinen Tierstern schließen. Ich habe Dich und Deine Botschaft verstanden...!
Dein Mensch

Und hier noch der letzte Gruß von Silvia, die mir vor drei Jahren diesen Stern hier schenkte:
"Allerbester Moritz,
es wird auch Zeit für mich, Deine Seele frei zu geben für die nächste Etappe ihrer Reise.
Ich winke Dir nach mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Far´well, Du Guter...!
Silvia"


Mein Nachruf auf den besten Hund der Welt:

Mein lieber kleiner „Wuschel-Puschel“ Moritz,
nun ist Dein irdisches Hundeleben beendet und der Kreis hat sich endgültig geschlossen.
Mit nahezu derselben Dramatik, wie die Leben begonnen hat ist es auch zu Ende gegangen,- „durchhalten“ war schon das Lebensmotto, als du noch gar nicht geboren warst.

Als Abtreibungsopfer hast Du Dich gegen die chemisch-hormonelle Keule behauptet und Dir so das Leben erkämpft. Per Kaiserschnitt in einer Tierklinik geboren blieben Tierärzte und Tierkliniken leider auch lebenslang Deine Wegbegleiter. Und dennoch haben wir mit Dir das große Glücks-Los gezogen!

Als Du mit 12 Wochen zu uns kamst warst Du ein kleines Fellknäuel mit einem unbändigen Drang auf das Leben und hast Deiner Ziehmutter, -unserem alten Clairchen- das Leben nochmal so richtig aufgemischt. Aber immerhin hast Du dadurch auf sie wie ein Jungbrunnen gewirkt! Sie hat Dich erzogen und ein bisschen ihres Charmes und ihre Souveränität hast auch Du dir zu Eigen gemacht. Nicht umsonst haben wir Dich oft „Prinz Charming“ genannt.

Dein Wesen war grundgütig, Dein Charakter einzigartig. Du warst so ein fröhlicher, unkomplizierter und clowniger Hund, wie es sie nicht sehr oft gibt. Nie hast Du mit Deinen Hundekumpels gestritten oder gar Schlimmeres, das entsprach nicht Deinem Naturell. Und Du warst den Menschen sehr zugetan, egal, wem du begegnet bist,- alle Zweibeiner waren von Dir beeindruckt und gerührt.

Dass Du, als die Krankheiten unter den Hunden verteilt wurden jedes Mal „Hier“ gerufen haben musst ist vermutlich auch ein Teil Deines grundgutmütigen Wesens gewesen. Soviel, wie Du in deinem Leben bekommen hast hätte es gerechtfertigt, auch als Hund grantig zu werden. Bist Du aber nicht! Du hast alles mit großer Souveränität erduldet und mit Deinen Einschränkungen leben gelernt. Mit einem Jahr schon schwere, degenerative Arthrose zu bekommen ist auch für einen jungen, lebenslustigen Hund bestimmt kein Zuckerschlecken gewesen. Und die OP’s und Behandlungen hast Du so tapfer durchgestanden, dass ich immer wieder erstaunt war. Dann kam die Epilepsieerkrankung, etwas, was Dir und uns sehr große Angst gemacht hat. Aber dank der guten Medikamente haben wir das ja recht gut in den Griff bekommen.

Als dann die Krebserkrankungen kamen und sich schleichend über deinen Körper ausgebreitet haben habe ich fassungslos Deinen Lebenswillen und Dein Durchhaltevermögen bewundert. Du hast jegliche tierärztliche Prognose ignoriert und einfach munter weitergelebt, so dass mancher Arzt sich gewundert hat. Woher nur hast Du diese Kraft und Zuversicht genommen?

Wenn ich ungeduldig, ungerecht war oder Dir Deine Liebe schlecht gedankt habe, wenn Du kannst, verzeihe es mir jetzt. Es geschah niemals in böser Absicht sondern war Umständen geschuldet, für deren Ursache wir beide nicht verantwortlich waren.

Dich hat nie das Gestern interessiert und auch nicht das Morgen. Du warst immer im „Jetzt & Hier“ und hast jeden Tag so gut gelebt, wie er sich eben unter den gegebenen Tagesumständen leben ließ. „Mittendrin statt nur dabei“ war gewiss auch eines Deiner Lebensmotto und damit hast Du unser Leben reich gemacht. Wir Menschen haben etwas von dir gelernt: Jeden Tag zu genießen, als ob es der Letzte wäre! Und solange wir nur oft genug Deine heiß geliebten Ballspiele mit dir gespielt haben warst Du ja eh der glücklichste Hund auf der ganzen Welt! Und Du hast uns für die weltbesten Jäger gehalten, weil wir Dir immer wieder so tolles Essen „gefangen“ haben!

Wie viel schöne Zeit, Erlebnisse, Erinnerungen und Bilder hast Du uns geschenkt! Du warst für jedes Abenteuer und jeden Spaß zu haben, Hauptsache, Du konntest mit Deinen Menschen sein. Unvergessen bleiben wirst Du als unser „Käpt’n Moritz“ bei unseren Segeltörns, die Du mehr als sechs Jahre begeistert begleitet hast und: JA, ES WAR DEIN SCHIFF, auch wenn wir Menschen immer etwas anders behauptet haben!

Unser letzter Segeltörn liegt nun gerade erst drei Wochen zurück und ich wette, Du hast es auch gewusst, dass es Dein Letzter sein würde. Aber Du hast ihn genossen, er hat Dir nochmal für eine kurze Zeit Auftrieb gegeben. Leider hat Dich der Krebs am Ende doch besiegt und bevor er Dich endgültig zerfressen hätte, bevor die Schmerzen Dich übermannt hätten, haben wir schweren Herzens die Reißleine gezogen. Es hat uns sehr wehgetan, Dir nicht mehr helfen zu können, Dir nicht noch ein kleines Stückchen weiter auf Deinem Lebensweg zu ermöglichen. Aber wenn ärztliche Kunst am Ende ist und Liebe nicht mehr zu heilen vermag, welche Alternative bleibt dann noch? Wie gerne hätte ich Dich noch in Deinem Leben halten mögen! Aber eben nicht um jeden Preis! Du hast uns Dein ganzes Leben über uneingeschränkt vertraut, an uns und unsere Gelehrtheit geglaubt. Und wir haben sie, die Achtung vor dem Leben, für jedes Wesen. Und dazu gehört auch, dass wir unser Verantwortungsgefühl Dir gegenüber wahrgenommen haben und Dich nun von Deiner Krankheit erlöst haben. Das war der letzte, tiefe Liebesdienst, den wir Dir erweisen konnten.

Mein kleiner Freund, ich grüße Dich, wo immer Du jetzt auch bist! Im Herzen bleibst Du uns für immer, dort kann man uns Dich nicht mehr wegnehmen.

Andrea und Bernd