Dienstag, 30.November 2010
Der Tag begann wie jeder andere auch - früh kurz mit dir vor die Tür, dann frühstücken, Zeitung lesen und dann fertigmachen zum Spazieren gehen. Nach langer Zeit mal wieder ohne Auto zum Strand. ( Wäre ich nur wieder mit dem Auto gefahren)
Weil es so stürmte und schneite, haben wir uns zufuss auf den Weg gemacht. Du hattest Deine Freude - wie immer, wenn wir unterwegs waren. Du jagtest deine Kaninchen - bei mir durftest du es, denn ich wusste, jedes Häschen war schneller als Du - aber Du hattest Deine Freude, und das war mir immer wichtig. Ein paar kurze Bäder in der kalten Ostsee, auch das machte Dir Spaß - also, es war wie immer.
Während unseres Spazierenganges überlegte ich den Rückweg. Weil ich weiß, daß Du es nicht mochtest, wenn Dir der Sturm und der Schnee ins Gesicht schlägt, habe ich den nun so tragisch endenden Weg gewählt, weil wir da den Wind und den Schnee von der Seite abbekamen.

An der Straße - durch die Dörfer liefst Du wie immer schön an der Leine - getobt hattest du ja genug.
Am Fahrradweg - der Weg zu uns nach Hause - durftest Du wie immer ohne Leine laufen.
Durch den langen Weg, den wir schon zurück gelegt hatten, warst Du schon etwas kaputt. So zwanzig meter vor mir setztest Du dich an den Wegesrand und hast auf mich gewartet - ja, und dann kam der Zug. Du meintest vielleicht Du seiest stärker als er - und liefst neben ihm her -plötzlich ab 11:45 war alles vorbei.
Jetzt leuchtet dein Stern am Hundehimmel.
Wir waren Tag und Nacht zusammen - wo ich war, warst auch Du. Selbst auf der Arbeit durftest Du an meiner Seite sein. Bei mir fühltest Du dich sicher, kamst Du doch als Strassenhund und aus der Tötungsstation von Mallorca zu mir. Die Erlebnisse in den ersten 1,5 Jahren Deines Lebens haben Dich gezeichnet und ängstlich gemacht. Du hast diese Zeit nie vergessen und die schrecklichen Erlebnisse immer in Dir getragen.
Es fehlt nun so viel in meiner kleinen Wohnung.
Es ist ruhig geworden.
Nun hat nemo Dein Hundebett für sich allein.

Bruno Du warst ein Herz auf vier Pfoten.

Du hättest so viel Spass an dem vielen Schnee -
aber die Häschen haben nun ihre Ruhe vor Dir.
Du stecktest noch so voller Lebensfreude und Energie.
Es ist so schwer ohne Dich.
Hallo Bruno, gestern habe ich Dir Blumen zur Unglücksstelle gebracht, aber das weißt Du sicher schon.
Heute habe ich einen großen Rundgang gemacht - hättest Deine Freude daran gehabt. Bis zum Strand - Richtung Großenbrode - über den Campingplatz nach Seekamp und dann nach Hause.Du weißt schon. Du warst immer bei mir. Häschen habe ich keine gesehen, die bleiben bei dem Wetter lieber in ihrem Bau - also kannst ruhig weiter schlafen